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Klimaschutz in der Stadtverwaltung

Die Stadt Korschenbroich beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Klimaschutz. Innerhalb der Stadtverwaltung und in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren wurden zahlreiche Maßnahmen gestartet und umgesetzt.

Erneuerbare Energien

Auf öffentlichen Gebäuden wurden Photovoltaik-Anlagen errichtet. Jüngstes Beispiel ist die Feuer- und Rettungswache in Korschenbroich. Wie sie arbeitet und welche Leistung sie erbringt, kann man immer aktuell hier einsehen. Die Energieagentur NRW hat die PV-Anlage auf der Feuerwache und die energetische Sanierung des Hallenbades im Rahmen eines Energiesparcontractings zum "Projekt des Monats 2020" gekürt. Hier gelangt man zum entsprechenden Artikel.

  • Im Mai 2020 installierte Solaranlage auf dem Dach der Feuerwehr
  • Windräder vor gepflügtem Acker bei Lüttenglehn
  • Sonne blitzt durch Wolken vom strahlend blauen Himmel

Aus Windkraft wird regenerativ Strom erzeugt. 2020 speisten die neun Windkraftanlagen im Stadtgebiet insgesamt 28.659 MWh Strom ins Netz ein. Weitere Details hierzu stehen im Energiebericht der Stadt. Ob sich eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Haus lohnt, darüber gibt der Energieatlas des Landes NRW Auskunft. Hier findet man auch Antworten auf die Frage, ob das eigene Haus für eine Grünbedachung geeignet ist. Übrigens gibt es weitere interessante lokale Zahlen aus 2020: So erzeugten 674 Photovoltaik-Anlagen insgesamt  8.442 MWh Strom. Vier Biomasse-Anlagen produzierten 11.786 MWh Strom. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wurden aus 36 Anlagen 1.814 MWh Strom gewonnen.

Energetische Sanierung

Die Stadt selbst nutzt viele Energiesparpotenziale. Die Straßenlaternen sind überwiegend mit LED-Leuchten ausgestattet. Dies gilt auch für die Leuchtkörper in öffentlichen Gebäuden.

Die umfangreiche Sanierung des Zu- und Abluftsystems im Hallenbad wurde durch ein Energiespar-Contracting ermöglicht. Bei diesem Finanzierungsmodell übernimmt ein privates Unternehmen die energetische Sanierung und refinanziert die Maßnahme ausschließlich über die eingesparten Energiekosten. Die Stadt trägt auf diese Art und Weise der Finanzierung also keinerlei Risiko. Im Hallenbad Korschenbroich werden - so belegen es inzwischen die Verbrauchszahlen - jetzt 25 Prozent Strom und 34 Prozent Gas eingespart. Das entspricht etwa 113.000 Euro Energiekosten jährlich. 

Öffentlichkeitsarbeit

abgestellte Räder vor dem Presse-Pavillon, dahinter Gästegruppe

Die Stadt beteiligt sich an der jährlich wiederkehrenden Aktion "Stadtradeln" in Korschenbroich. Das Stadtradeln wird ausgerufen vom Klimabündnis im Rhein-Kreis Neuss. Dieses ist wiederum Teil eines großen Netzwerkes aus 1700 Städten, Gemeinden und Landkreisen in 26 europäischen Ländern. Ziel des Stadtradelns ist es, Menschen für das Fahrrad als ideales Nahverkehrsmittel zu begeistern. Über die jeweils dreiwöchige Kampagne hinaus soll das Rad generell als Alternative zum Auto ins Bewusstsein gerückt werden. Umwelt und Gesundheit profitieren davon.
Ein Beispiel: 2021 haben 519 Radlerinnen und Radler bei der Aktion mitgemacht und sind 133.419 Kilometer geradelt. Damit konnten 20 Tonnen CO2 eingespart werden. Im Jahr 2023 findet das Stadtradeln vom 26. Mai bis zum 15. Juni statt. Julia Federer (02161 613 128) von der Stadtverwaltung Korschenbroich beantwortet alle Fragen rund um das Stadtradeln.

Ein anderes Beispiel zum Thema Öffentlichkeitsarbeit aus der Vergangenheit: Bereits 1991 fand der erste Umweltmarkt der Stadt mit großem Erfolg statt. Es gab einige Folgeveranstaltungen im Zweijahresturnus, dabei wurden Bürgerinnen und Bürger für Umweltthemen begeistert und beteiligten sich als Ausstellende sowie als Besucherinnen und Besucher.

Wärmeplanung – Gestaltung der zukünftigen Wärmeversorgung

Was ist die kommunale Wärmeplanung? Mit diesem Werkzeug entwickelt die Kommune einen Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung, der die jeweilige Situation vor Ort bestmöglich berücksichtigt. Ziel ist eine langfristige und strategische Entscheidung dazu, wie die Wärmeversorgung organisiert und in Richtung Treibhausgasneutralität transformiert werden soll.

Bis zum 1. Januar 2030 müssen 50% der leitungsgebundenen Wärmeversorgung über erneuerbare Energien oder unvermeidbare Abwärme gedeckt sein, bis zum Jahr 2045 vollständig daraus. Als erneuerbare Energien gelten: Geothermie und Umweltwärme nach GEG, Abwasser, Solarthermie, Biomasse und Strom.

Es gibt für Korschenbroich aktuell noch keine Zeitplanung für die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung. Bisher wurde beim Bund ein Förderantrag zur Finanzierung der kommunalen Wärmeplanung gestellt. Nach Bewilligung wird die Stadt mit der Planung beginnen und dann auch einen Zeitplan veröffentlichen können.

Aktuelle Projekte

Energetische Sanierung der Andreas Grundschule

Die Andreas Grundschule wird energetisch saniert. Durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen kann hierbei eine THG-Einsparung von über 50 % erzielt werden. Zur Finanzierung des Projektes werden unterschiedliche Fördermittel in Anspruch genommen. Weitere Informationen zu den genutzten Fördermitteln finden Sie unter www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie. Das Projekt soll bis Ende August 2024 umgesetzt werden. Folgende Maßnahmen werden realisiert: 

  1. Die Wärmeerzeugung und –verteilung werden verbessert. Es wird eine Wärmepumpe eingebaut, die den Grundwärmebedarf deckt. Die Heizungs- und Zirkulationspumpen werden erneuert; die Wärmeverteilung wird grundlegend überarbeitet.
  2. Die bestehende Lüftungsanlage wird saniert und durch eine weitere Lüftungsanlage ergänzt, die auf Wärmerückgewinnung und bedarfsgerechte Steuerung setzt.
  3. Die bestehende Steuerung wird durch ein offenes Gebäudeautomationssystem ersetzt und ein Energiecontrolling wird eingeführt.
  4. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Sporthalle versorgt die Schule zukünftig mit Strom, ein Batteriespeicher sorgt dafür, dass dieser größtenteils in der Schule verbraucht werden kann.

Folgende Fördermittel werden zur Finanzierung der Maßnahmen genutzt:

  1. FKZ 67K12707M: Umfassende energetische Sanierung der Andreas Grundschule in Korschenbroich
  2. FKZ 67K21555: Überarbeitung der MSR-Technik der Andreas Grundschule
  3. FKZ 67K21556: Nachrüstung einer RLT-Anlage zur Versorgung des Schulgebäudes der Andreas Grundschule
  4. FKZ 67K21557: Sanierung der RLT-Anlage der Sporthalle der Andreas Grundschule

Klimaschutzprogramm in Schulen und Kitas

Die Schulen und Kindergärten der Stadt Korschenbroich nehmen Teil am Klimaschutzprogramm. Im Klimaschutzprogramm geht es darum, Schülerinnen und Schüler sowie Kinder aus dem Kindergarten für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Dies geschieht über das übergeordnete Thema „Energieverbrauch“: Energiesparendes Verhalten und der sparsame Umgang mit Ressourcen tragen einen wesentlichen Teil zum Klimaschutz bei. Dies soll den Schülerinnen und Schülern erfahrbar gemacht werden.

Das Programm wird durch einen externen Dienstleister durchgeführt. Dieser bringt Klima-Handbücher (erprobtes Bildungsmaterial) und Klima-Kisten (technisches Material bspw. zur Messung des Energieverbrauchs) mit und begleitet das Programm vor Ort. Außerdem werden Klima-Workshops durchgeführt, um interessierte Lehrkräfte zu schulen und das technikverantwortliche Personal weiterzubilden. Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

FKZ 67K22857: Energiesparmodelle in Schulen und Kitas der Stadt Korschenbroich, Projektlaufzeit 01.01.2023 bis 31.12.2026.

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte zur Senkung der Treibhausgasemissionen. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen.