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Glehn

Glehn mit den Ortsteilen Schlich, Scherfhausen, Epsendorf und Lüttenglehn präsentiert sich als ungeahnte Schatzkiste der Geschichte. Adels- und Ordenssitze sind darin versteckt. Unter anderem findet man im drittgrößten Stadtteil einen attraktiven Golfplatz und die letzte erhaltene Fachwerk-Wasserburg des Rheinlandes.

Am Kreisverkehr in der Ortsmitte befindet sich das Alte Rathaus Glehn. Im ehemaligen Amtssitz sind verschiedene Vereine zu Hause. Dazu gehören der Bürgerbusverein und die Heimatfreunde Glehn. Sie bieten u.a. wechselnde Ausstellungen zur Ortsgeschichte an. Das ehemalige Büro des Amtsdirektors kann für standesamtliche Trauungen gebucht werden. Entlang der Haupt- und Bachstraße gibt es hübsche Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten.

  • Außenansicht altes Rathaus Korschenbroich. Personen lassen rosafarbene Luftballons in die Luft steigen.
  • Nahaufnahme: Ein antikes Metallschild mit der Aufschrift "Le Cafe Bistro", an einem Metallgelände befestigt. Oberhalb des Geländes stehen Blumenkästen mit Blumen.
  • Blick auf die Pfarrkirche Sankt Pankratius.

Über die Haupt- oder Kirchstraße gelangt man zur Pfarrkirche St. Pankratius. Sie wurde 1872 im gotischen Stil fertiggestellt. Mit ihrem hohen Querschiff bildet die dreischiffige Backstein-Basilika aus der Luft betrachtet die Form eines Kreuzes. Ihr Taufbrunnen aus dem 12. Jahrhundert ist das älteste religiöse Zeugnis im Ort. Die „Glehner Madonna“ war bereits im 17. Jahrhundert ein beliebtes Pilgerziel.

Der Hauptstraße Richtung Schlich folgend kommt man am Technologiezentrum vorbei, das der Rhein-Kreis Neuss in einem ehemaligen Kloster aus dem Jahr 1867 eingerichtet hat. Dann erreicht man das Hagelkreuz aus dem frühen 19. Jahrhundert, daneben ein Wegestock aus Sandstein aus dem 18. Jahrhundert. Weitere Wegekreuze, "Fußfälle" genannt, wurden - einem Trend ihrer Zeit folgend - im frühen 18. Jh. zwischen Liedberg und Glehn errichtet und sind bis heute erhalten. Rund um den Ortskern befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten.

Nördlich liegt das "Fleckenhaus". Von weitem erkennt man den ländlichen Adelssitz des späten Mittelalters an der markanten Zwiebelhaube des Eckturms. Dietrich Fleck von der Balen baute ihn 1560 auf der Ruine eines noch älteren kleinen Schlosses am Jüchener Bach auf. Vorburg und Wirtschaftshof sowie Hauptburg und Herrenhaus sind von einem breiten, rechteckigen Wassergraben umgeben - mehr Schmuck als Schutz. Das auch als „Haus Glehn“ bekannte Anwesen befindet sich in Privatbesitz. Abseits der Bendstraße befindet sich der Jüdische Friedhof Glehn. Zwischen Ackerflächen, Obstbaumwiesen und der Bachaue wurde er 1861 am Rande des Ortes angelegt.

Die Schanzerhöfe waren im Mittelalter als Ritterlehen der Herren von Dyck bekannt. Der Vorgängerbau des heutigen Ensembles lag im Feld zwischen Glehn und Epsendorf und wurde 1475 im Burgundischen Krieg zerstört. Beim Neubau rückten die Schanzerhöfe näher an den Ortsrand von Glehn heran. Sie sind in den Neu-Schanzerhof und die Alt-Schanzerhöfe unterteilt und befinden sich in Familienbesitz. Weiter östlich liegt das idyllische Örtchen Epsendorf mit dem zu Wohnzwecken umgebauten Gehlenhof. Weitere Hofanlagen sowie attraktive historische und neue Wohnbebauung prägen den kleinen Ort. Auf dem Weg zum Ausflugsziel Schloss Dyck in der Nachbarstadt Jüchen geht Glehn in das Straßendorf Scherfhausen über. Es präsentiert sich mit historischer und moderner Bebauung als attraktiver Wohnort. Vier historisch wertvolle Gebäude in Privatbesitz rahmen das ländliche Straßendorf Schlich ein. Sie können im Vorbeigehen/ -fahren betrachtet werden.

Dem Kommer Bachlauf Richtung Norden folgend, gelangt man zum Haus Schlickum, einem alten Rittersitz und Burglehen von Liedberg. Namensgeber war sicherlich der 1328 erwähnte Lehnsinhaber Gerhard von Schlickum. An die ursprüngliche Bebauung erinnert lediglich das Wohnhaus, eine im 18. Jahrhundert stark veränderte und modernisierte Backsteinanlage. Historie im Doppelpack bieten Haus Raedt und Haus Kutscher nord-westlich von Schlich, auf dem Weg in den Ortsteil Drölsholz. Im Haus Kutscher wird Landwirtschaft betrieben, Eier, Kartoffeln und mehr gibt es auf dem Hof. Passend zum Namen haben hier (Kutsch-)Pferde ein zu Hause und genießen das Weidegras. Haus Raedt ist eine Wasserburg im „Maison-de-plaisance-Stil“. Das ländliche, zweigeschossige Backstein-Herrenhaus erinnert an seine Erstbesitzer, die 1737 heirateten: Über dem Portal befindet sich das Wappen von Franz–Josef Graf von Wolff–Metternich und Theresia von Gymnich. Wer zwischendurch Lust auf Milch bekommt: „Am Birkenbusch“ befindet sich eine 24-Stunden-Zapfstelle!

  • Außenansicht: Der Birkhof, ein langes Backsteingebäude mit grün-weißen Fensterläden, gelegen an einer ruhigen Straße.
  • Ansicht Café zum Tulpenfeld im Rittergut Birkhof
  • Golfplatz Birkhof von der Allee aus betrachtet mit Herbstlaub

Mit einem weitläufigen Golfplatz neben einer alten Parkanlage und gastronomischen Angeboten zieht das Rittergut Birkhof in Lüttenglehn Besucherinnen und Besucher an. Besonders beliebt ist der jährliche Weihnachtsmarkt. Ein Neusser Bürger hatte das Gut Mitte des 13. Jahrhunderts dem Deutschen Orden als Hospital gestiftet. Diese geistliche Gemeinschaft blieb bis in die Franzosenzeit hinein. Nach der Säkularisierung kaufte der damalige Pächter den Birkhof. Gestaltungsgrundlage des Golfplatzes mit seiner 36-Loch-Anlage ist der Park mit seinem alten Baumbestand. Eine wiederhergestellte Lindenallee führt zum Vier-Kanthof. Sehenswert ist auch der Schinkel-Bau am Weiher, heute Café.

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